Olof Boman
Nach seinem Studium in Orchesterdirigieren an der Königlichen Musikschule Stockholm konnte sich Olof Boman als einer der interessantesten und vielseitigsten Dirigenten Schwedens profilieren. Über das klassische Repertoire hinaus widmet er sich mit Begeisterung der Musik des 18. Jahrhunderts und erweist sich immer wieder als versierter Grenzgänger zwischen Alt und Neu, Genres und Sparten. Sein Opern- und Sinfonienrepertoire hat sich Olof Boman mit den namhaftesten schwedischen Orchestern erarbeitet, so mit Göteborgs Symfonikern, dem Norrköping Symfoniorkester, der Norrlandsoperan (Umeå). Die Zusammenarbeit mit international renommierten Chören, u. a. dem Schwedischen Radiochor, dem Eric Ericssons Kammerchor, dem NDR-Chor in Hamburg und dem RIAS Kammerchor in Berlin, festigte darüber hinaus seinen Ruf als Spezialist für Vokalmusik und mündete in zahlreiche Einladungen als Operndirigent. 2010 wurde Olof Boman zum ersten Dirigenten des Vokalensembles des Dänischen Rundfunks (Danish National Vocal Ensemble) berufen. Er war musikalischer Leiter bei mehreren Operninszenierungen, unter anderem an der Vadstena Akademie, mit der er eine enge Zusammenarbeit pflegt. Im Sommer 2008 dirigierte er die viel beachtete Produktion L’opera seria von Florian Leopold Gassman am Schlosstheater Drottningholm in Stockholm. Sein leidenschaftliches Interesse für die Musik des 18. Jahrhunderts führte ihn zum Cembalostudium und zur Auseinandersetzung mit der Aufführungspraxis des Barocks und der Klassik. Dies hatte die intensive Zusammenarbeit mit mehreren Barockorchestern zur Folge, etwa mit der Akademie für Alte Musik Berlin beim Bachfestival in Köthen 2006 in Vertretung für René Jacobs oder der Akademie bei den Glogerfestspillene in Kongsberg (Norwegen).. Im Juni 2009 leitete Olof Boman Haydns Marionettenoper Philemon und Baucis bei den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci. Insbesondere bei den Glogerfestspillenen, deren künstlerische Leitung er gemeinsam mit Isa Gericke innehat, ist Olof Boman mit eigenen, unkonventionellen Programmideen hervorgetreten. Im April 2010 leitete er im Rahmen des Festivals Zeitfenster – Biennale Alter Musik das Konzerthausorchester Berlin mit dem Vocalconsort Berlin und Claudia Barainsky. Mehrfach arbeitete er auch mit der Kammerakademie Potsdam zusammen. Im Juni 2010 leitete er eine neue Fassung des Monteverdischen L‘Orfeo bei den KunstFestspielen Herrenhausen. 2011/12 dirigiert er viele Konzerte und Opernaufführungen in Deutschland und Skandinavien, u. a. Händels Semele bei den KunstFestspielen Herrenhausen, Calandro von Giovanni Alberto Ristori im Rahmen der Musikfestspiele Sanssouci und eine neuentdeckte Oper von Gaetano Donizetti an der Vadstena Akademie.
Foto: Kristof Fischer